Bastelhungrige sind kaum zu stoppen

Der Herbst kommt – und mit ihm die Igel. Kein Wunder, dass die stacheligen Tierchen zum Thema des Bastelnachmittags beim Freundeskreis Asyl gemacht wurden. Die Kinder zauberten aus Klopapierrollen und Tonpapier hübsche Igel und hatten daran so viel Freude, dass sie gar nicht mehr aufhören wollten. Erst das ausgehende Tonpapier konnte die Bastelhungrigen stoppen.

SWR-Doku in Mediathek

Kalte Heimat. Foto: SWR

Anfang März berichtete der SWR unter dem Titel „Kalte Heimat – Fluchtgeschichten aus dem Südwesten“ über Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Die Dreharbeiten führten den SWR unter anderem nach Schwieberdingen. Wer die Doku verpasst hat oder sie noch mal sehen möchte, kann sich den Beitrag in der SWR-Mediathek anschauen. Hier geht es zum Video. Die Dokumentation ist bis zum 12. März 2019 verfügbar. (Grafik: SWR)

 

Treff International am 28. Juni

Der Freundeskreis Asyl Schwieberdingen lädt zum Treff International. Am 28. Juni (Donnerstag) findet im katholischen Gemeindehaus (Alte Vaihinger Straße 18) von 17 bis 19 Uhr die nächste Auflage statt. Es gibt Snacks und Getränke sowie Spiele für Groß und Klein. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Hier geht es zu den Eindrücken vom jüngsten Treff International.

 

Hoffen auf Familienzusammenführung

Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg vom 12. April 2018 behält ein unbegleiteter Minderjähriger sein Recht auf Elternnachzug, wenn er zum Zeitpunkt der Antragstellung noch minderjährig war, auch wenn er zum Zeitpunkt der Visaerteilung schon volljährig ist. Der Entscheidung lag ein Fall aus den Niederlanden zugrunde. Sie ist aber auch auf Deutschland übertragbar und für Deutschland verbindlich. Bei einem jungen Mann, den ein Mistreiter des Freundeskreises Asyl Schwieberdingen betreut, hat das nun die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seinen Eltern geweckt.

Anspruchsgrundlage für den Elternnachzug zum unbegleiteten Minderjährigen ist § 36 Abs.1 AufenthG. Hier galt bislang, dass ein Nachzug der Eltern nur bis zum Eintritt der Volljährigkeit möglich war. Das beruhte auf einer Entscheidung aus dem Jahr 2013, wonach für die Frage der Volljährigkeit der Zeitpunkt der Visaerteilung maßgeblich war. Die Erteilung eines Visums an die Eltern eines (inzwischen) volljährigen Kindes war danach ausgeschlossen.

Da nach der Koalitionsvereinbarung frühestens ab 1. August 2018 monatlich maximal 1000 Personen nachreisen dürfen, war es bisher für Mohamad R., der am 1. Januar 2018 volljährig wurde, ausgeschlossen, dass seine Eltern und die seines Bruders, jemals nachreisen dürfen. Über die beiden Brüder hatte der Freundeskreis Asyl  Schwieberdingen vor einigen Monaten berichtet.

Und nun besteht für eben jene Brüder wieder Hoffnung!

Vor Kurzem wurde der Antrag vom Jugendmigrationsbeauftragten der AWO Stuttgart bei der Deutschen Botschaft in Beirut gestellt. Mohamad hat als Antwort auf seinem Handy eine Referenznummer für seine Eltern erhalten. Bei aller Vorfreude bleibt es nun abzuwarten bis im nächsten Jahr – wann auch immer – eine Antwort kommt. (pes)

 

Basteln, Brettspiele & Austausch

Der Treff International fand nach langer Pause erstmals wieder am letzten Donnerstag im April statt, diesmal im katholischen Gemeindehaus. Der Termin war so gewählt, dass gleichzeitig die Kleiderstube geöffnet war, wo die Geflüchteten für Kinder und Erwachsene nach günstiger Second-Hand-Kleidung schauen konnten. Dieses Angebot wurde gerne wahrgenommen.

Zu den Besuchern zählte auch eine große Schar von Kindern in allen Altersgruppen. Für die Größeren gab es in einem extra Raum ein Angebot zum Basteln; die Kleineren waren am Tisch mit Brettspielen beschäftigt, und die Kleinsten spielten am Boden in der Nähe ihrer Eltern.

Zum Essen gab es neben schwäbischen Brezeln verschiedene Spezialiäten aus Afghanistan, Syrien, Irak und dem Iran. An den Tischen fand zwischen den Erwachsenen ein angeregter Austausch statt, bei dem es um Fragen wie Deutsch lernen, Schulbesuch oder Arbeitsstelle ging; aber auch ganz praktische Alltagsfragen kamen zur Sprache.

Der nächste Treff International findet am Donnerstag, 28. Juni, im katholischen Gemeindehaus statt.

Treff International Ende April

Der Termin für das nächste Treff International des Freundeskreises Asyl Schwieberdingen steht fest: Die Veranstaltung findet am 26. April (Donnerstag) von 17 bis 19 Uhr statt. Weitere Informationen folgen in Kürze und werden wie gewohnt auch im Blättle bekannt gegeben. Wir freuen uns schon jetzt auf Ihr Kommen.

Eindrücke vom Café International im Mai 2017

Schwieberdinger in SWR-Doku

Kalte Heimat. Foto: SWR

Flucht und Vertreibung sind nicht erst seit der Flüchtlingswelle von 2015 ein Thema, das die Menschen beschäftigt. Mehr als 14 Millionen Deutsche haben nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren. Unter dem Titel „Kalte Heimat – Fluchtgeschichten aus dem Südwesten“ zeigt der SWR am 11. März um 20.15 Uhr eine Dokumentation, in der es unter anderem um den Schwieberdinger Jürgen Jokel geht.

Insgesamt erzählen vier Familien aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ihre Geschichte von Flucht, Vertreibung und Neubeginn. „Erstmals bekommen wir die Auswirkungen von Heimatverlust über mehrere Generationen erzählt. Wir erfahren von ihrem schwierigen Neuanfang und den Lebensumständen in der jungen Bundesrepublik“, berichtet der SWR. Familie von der Marwitz verliert ihr Rittergut in Pommern und strandet am Mittelrhein. Helga Gottmeyer lebt als Wanderarbeiterin jahrelang aus dem Koffer.

Doch der Neubeginn im Westen birgt auch ungeahnte Chancen: Der heutige Schwieberdinger Jürgen Jokel, der sich seit März 2015 im hiesigen Freundeskreis Asyl engagiert, zieht mit 17 Jahren von zu Hause aus und wird erfolgreicher Unternehmer in Stuttgart.  Uwe Karsten Heye wächst in Mainz ohne Vater auf und macht in der Politik Karriere.

Die Flüchtlinge von damals und heute trennt vieles. Aber manches verbindet sie: die Hoffnung auf eine bessere Zukunft; die Begegnung mit Vorurteilen und Angst vor dem „Fremden“. Natascha Walter möchte mit ihrem Film eine emotionale und vielschichtige Brücke von der Nachkriegsgeschichte in die Deutsche Gegenwart aufzeigen.

„Kalte Heimat – Fluchtgeschichten aus dem Südwesten“ – zu sehen am 11. März um 20.15 Uhr im SWR.

(Foto: SWR)

 

Erst Flüchtling, jetzt Fensterbauer

Suleiman hat das, wovon viele Flüchtlinge träumen: einen Arbeitsplatz, mit dem er sein Leben bestreiten kann, und eine kleine Privatwohnung, in der er ein neues Zuhause gefunden hat. Beim Freundeskreis Asyl (FKA) Schwieberdingen ist man mächtig stolz auf den 28-jährigen Iraker. Seit rund drei Monaten ist er bei einer Fensterbaufirma in Schwieberdingen angestellt.

Sein Arbeitsalltag beginnt morgens um 7.30 Uhr. Von Schwieberdingen aus geht es auf Baustellen im Großraum Stuttgart, wo der 28-jährige Jeside alte Fenster aus- und neue Modelle einbaut. Das handwerkliche Geschick brachte er aus seiner Heimat mit. Im Irak war er als Installateur selbstständig.

Zu dem neuen Vollzeitjob in Schwieberdingen hat ihm ein Mitstreiter vom Freundeskreis Asyl verholfen. Ob die Arbeit Spaß macht? Suleiman lächelt und sagt „ja“.  Das Strahlen in seinen Augen spricht für sich. Und auch sein Arbeitgeber ist sehr zufrieden mit ihm: „Wir sind ganz glücklich und hochzufrieden“, heißt es aus der Firma.

Über die Türkei ist der heute 28-Jährige vor rund vier Jahren aus dem Irak geflohen. „Als Jeside ist es dort zu gefährlich“, erklärt er die Gründe seiner Flucht. Die religiöse Minderheit war 2014 ins Visier des sogenannten Islamischen Staates gerückt. Unzählige Menschen starben. Einige Beobachter sprachen gar von Völkermord.

„Ich bin glücklich damit, wie es ist.“

Im November 2014 kam Suleiman in Deutschland an. Erst ging es nach Karlsruhe, dann nach Schwieberdingen. Nach und nach lernte er Deutsch. Als er als Flüchtling anerkannt wurde, musste er nach Möglingen umziehen, wo er sich in der Drei-Zimmer-Wohnung, die er  mit sieben anderen Männern teilen musste, zunehmend unwohl fühlte. Er ist froh, wieder in Schwieberdingen zu sein, wo er sich auskennt und Kontakte hat. Und außerdem: „In Schwieberdingen sind die Leute freundlicher“, sagt er.

Mit Unterstützung des hiesigen Freundeskreises ging er auf Wohnungssuche und fand in der Strohgäugemeinde eine kleine, einfache Zwei-Zimmer-Wohnung zur Miete. Nun hat er einen Arbeitsplatz und ein Zuhause in Schwieberdingen.  Die Situation stimmt ihn sehr zufrieden: „Ich bin glücklich damit, wie es ist.“ Zwar fehlt ihm seine Familie. Über Whatsapp und Facebook ist er aber regelmäßig mit ihnen in Kontakt.

Wohnungsnot und kein Ende

Foto: Rainer Strum / pixelio.de

Das Ökumenische Sozialforum Ludwigsburg lädt am Donnerstag (1. März) zum Vortrag „Wohnungsnot und kein Ende“ mit anschließender Podiumsdiskussion. Veranstaltungsort ist die Friedenskirche in der Stuttgarter Straße in Ludwigsburg. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Hintergrund ist die sich stetig verschärfende Wohnraumnot im Landkreis – ein Thema, das auch den Freundeskreis Asyl in Schwieberdingen beschäftigt.

Unter anderem diskutieren Vertreter des Mietervereins Ludwigsburg und von Haus und Grund Ludwigsburg mit.

Weitere Infos gibt es bei der Caritas Ludwigsburg: Wohnungsnot Vortrag.

(Foto: Rainer Strum / pixelio.de)